Klimawechsel

Die Auswirkungen machen uns Mühe, wir können die Entwicklungen, die daraus entstehen, nur schwer abschätzen.

„El Niño“ heisst übersetzt das Kind.

Gerade im November herrscht auch bei mir in der Praxis „El Niño“. Nach dreimonatiger Intensivtherapie haben die meisten Kinder jetzt Logopädiepause.
In den letzten drei Monaten hat sich in meiner Praxis ein bestimmtes Klima entwickelt. Jedes Kind hat mit seinem Wesen, seinen Vorlieben und sprachlichen Schwierigkeiten zu diesem Klima beigetragen. Ich habe mich daran gewöhnt.

Ich wusste jeden Tag, was mich erwartet. Einmal zog vielleicht ein Platzregen unerwartet vorbei, einmal kam ein starker Wind auf, meistens aber schien die Sonne. Ich lernte, mich darauf einzustellen.
Jetzt aber verändert sich alles. Meine „Niños“ gehen in Pause. Gerade jetzt, wo alles so vertraut geworden ist. Meine therapeutischen Einwirkungen haben erste Knospen hervorgebracht. Das Wachstum wurde gerade langsam sichtbar.

Und da – plötzlich der absolute Klimawandel!

Nun kommen neue, mir noch unbekannte „Niños“. Sie bringen einen frischen Wind. Nichts ist mehr wie es vorher war. Ich muss mich auf neue Gegebenheiten einstellen.
Aber auch die neuen „Niños“ werden mir mit der Zeit vertraut werden, und ich werde mich diese drei Monate mehr und mehr mit dem neuen Klima anfreunden.

Es ist spannend, immer wieder vor neuen Herausforderungen zu stehen, diese anzunehmen, das neue Klima auf mich wirken zu lassen.
Ach ja, der Rhythmus Therapie – Pause – Therapie hat sich übrigens sehr bewährt! Nach den drei Monaten Logopause kommen die „Niños“ sprachlich gefestigt und viel reifer wieder in die Therapie.

Cristine Koller-Imhof

Quelle: DLF Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband

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